Yoga im Alltag
Was bedeutet Yoga im Alltag?
Yoga bedeutet Harmonie. Yoga in den Alltag zu integrieren, heißt also, einen harmonischen, ausgeglichenen Tagesablauf zu kreieren. Mit Yoga in seinen unterschiedlichen Formen kannst du jeden Tag bereichern und kleine Sequenzen in alltägliche Situationen einbauen. Yoga im Alltag integriert, hat auf Dauer einen positiven Effekt auf dein Leben und deine Gesundheit.
Mal Hand aufs Herz, jeden Tag eine 90-minütige Yogastunde zu praktizieren schaffen die Wenigsten von uns. Das Zeitfenster ist einfach zu groß zwischen Familie, Haushalt und Job. Es macht vielleicht dem ein oder anderen auch unterbewusst Druck, weil man es nicht „schafft“ sich Zeit zu nehmen für die eigene Yogapraxis.
Yoga im Alltag ist daher eine gute Möglichkeit, uns in unserer Lebensführung zu erden und harmonisch fühlen zu lassen. Sei es mit Achtsamkeit beim Aufstehen, mit ein paar tiefen Atemzügen (Prana) zwischendurch oder Gelassenheit an der langen Schlange der Kasse. Yoga bedeutet nicht nur, Körperverrenkungen, die nach Tieren benannt sind, zu perfektionieren. Yoga bedeutet, das gesamte Leben auf die innere Ausgeglichenheit auszurichten, sodass sich das Außen darin spiegelt. Dafür gibt es ganz verschiedene Lösungen. Hathayoga, Bhaktiyoga, Raja Yoga und Karmayoga lassen sich natürlich mit deinem Alltag verbinden und dich langfristig zufriedener werden.
Wie integriere ich Yoga in den Alltag?
Pranayama am Morgen
Wie bereits oben erwähnt sind es die kleinen Dinge, die es ausmachen. Ganz konkret könnte es also so aussehen, dass du nach dem Aufstehen für 5 bis 10 Minuten Pranayama praktizierst. Die Atemübungen sind in allen Stufen ausführbar, von Anfänger bis Fortgeschrittene. Hilfreich können dafür zum Beispiel Apps sein, die dir eine Anleitung für die Durchführung und den korrekten Zeitaufwand geben. So zum Beispiel die kostenlose Yoga Vidya App. Sie beinhaltet auch ganze Yogastunden in verschiedensten Varianten. Probier es aus und du wirst gleich am Morgen einen Energieschub wahrnehmen, der sogar den Kaffee ersetzen kann.
Mantrasingen zur Beruhigung
Desweiteren kannst du jedes Mal, wenn du gerade irgendwo warten musst, sei es an der Ampel, an der Kasse oder auf deine Familienmitglieder innerlich ein Mantra singen. Sobald du den Kopf frei hast, fühlst du so dein Bewusstsein mit einer heilsamen Stimme, die dir Kraft und liebevolle Gefühle schenkt. Es gibt zahlreiche kürzere und auch längere Mantras. Eines wäre zum Beispiel: Lokah samasta sukhino bhavantu, welches wortwörtlich übersetzt bedeutet: Es sollen alle Wesen Glück und Harmonie erfahren. Mit dieser Geste strahlst du Wohlwollen aus und trägst so zu einem harmonischen Umfeld bei. Singe das Mantra für dich im Geist oder wenn du allein bist, auch laut. Hast du spirituelle Menschen in deinem Umfeld, kannst du auch andere dazu einladen, mit dir zu singen.
Asanas für zwischendurch
Eine weitere Möglichkeit, Yoga in deinen Alltag zu integrieren sind auch bestimmte Asanas, sie sich in Alltagssituationen einbauen lassen. Zum Beispiel auch wieder, wenn du gerade irgendwo warten musst. Du kannst Gleichgewichtsübungen unauffällig ausführen, indem du auf einem Bein stehst.
Oder ganz unsichtbare Bewegungen ausführen. Zum Beispiel den Beckenboden trainieren, was positiv auf dein Sakralchakra wirkt. Wenn du schon fortgeschrittener bist, kannst du sogenannte Bandas setzen. Das sind Energieverschlüsse, um dein Prana in deinem Körper auszudehnen. Dies lässt sich in die verschiedensten Situationen integrieren. Sogar bei der Arbeit.
Generell kannst du Asanas, wie den herabschauenden Hund, auch Zuhause oder im Büro in deiner Pause praktizieren. Schau, was dir guttut und dir Entspannung und Energie für den restlichen Tag schenkt.
Augenyoga am Arbeitsplatz
Und hier wäre ich bei dem nächsten Vorschlag. Wenn du am PC arbeitest, solltest du regelmäßig deine Augen entlasten und in die Ferne schauen. Dazu empfiehlt es sich, einen sogenannten pomodorischen Wecker zu stellen, der dir nach jeden 25 Minuten eine 5-minütige Pause gibt. Diese 5 Minuten kannst du dazu verwenden, ein, zwei Yogaübungen durchzuführen. Um die Augen zu schonen, könntest du auch yogische Augenübungen durchführen.
Schaue dazu abwechselnd auf einen nahen, einen 2 bis 3 Meter entfernten und ein Objekt draußen, welches mehrere Meter entfernt ist. Das Augentraining wirkt präventiv gegen Augenbeschwerden und Kopfschmerzen und kann deine Augenmuskeln entspannen. Nach den 5 Minuten kannst du in der Regel viel konzentrierter weiterarbeiten und dich bereits auf die kommende Pause freuen.
Sattwig konsumieren
Ein letzter Vorschlag für Yoga im Alltag betrifft das Essen. Nicht nur beim Zubereiten, kannst du deine yogische Grundeinstellung mit einfließen lassen, auch bei der Auswahl der Lebensmittel ist bereits eine liebevolle Einstellung dem Leben gegenüber erkennbar.
- Wählst du vegetarische Kost?
- Vegane?
- Nutzt du biologische Zutaten?
- Wo konsumierst du Nahrung, wenn du auswärts essen gehst?
- Wieviel Zeit nimmst du dir, deine Nahrung zuzubereiten und aufzunehmen?
- Mit welcher Haltung verspeist du dein leckeres Mahl?
All dies gehört auch zu einer harmonischen Lebensweise. So kannst du auch den Konsum anderer Dinge sehen. Alles hat sein gesundes Maß und in der Yogaphilosophie geht es darum, das gesunde Maß zu finden und zu halten. So sagt die vedische Gesundheitslehre
Ayurveda. Bewusst genießen!
Wie effektiv ist Yoga im Alltag?
Der Effekt, Yoga in alltäglichen Pausen einzubauen, ist unterschätzt. Wenn du nur diese kleinen Vorschläge jeden Tag in dein Leben integrierst, ist der Nutzen am Ende groß. Die Zeit summiert sich und kommt am Ende auf eine beachtliche Zahl an Minuten. Wenn du nur einmal zusammenrechnest, wie viele Minuten es am Ende des Tages sind, wirst du fast auf eine ganze Stunde kommen und so auch nebenbei auf deine tägliche Yogapraxis. Yoga findet nicht nur im Studio oder auf der Matte statt. Yoga findet hauptsächlich in deinem Geist und der Präsenz in deinem Körper statt. Wie du mit dir selbst und anderen redest, wie du Situationen bewusst erlebst und wie du dich dem Leben letztendlich hingibst.
Yoga im Alltag ist fast eine ganze Yogastunde
Lass uns einmal zusammenzählen, morgens 10 Minuten Pranayama, in den Pausen, die dir das Leben jeden Tag schenkt, 15 Minuten, auf der Arbeit 20 Minuten, beim Warten 10 Minuten und am Abend, wenn du dankbar den Tag Revue passieren lässt, 5 Minuten. Das sind schon 60 Minuten. Wenn du dann noch eine halbe Stunde für die Körperpraxis mit einbaust, ist der Yoga-Alltag perfekt.
Fazit:
Wenn du keine Zeit hast, ständig in ein Yogastudio zu gehen, probiere die Alltagstipps für deine Yogapraxis aus. Du wirst dich genauso wohl fühlen, wenn nicht sogar noch wohler, wenn du Yoga in dein Leben integrierst, jeden Tag.